Am Abend des 08. Juli 2021 zog ein Unwetter über den Hegau.
Neben Blitzeinschlägen und Sturmböen waren die übermäßig starken lokalen Niederschlagsmengen ein großes Problem an diesem Abend.
Im gesamten Landkreis kam es sehr schnell zu verschiedenen örtlichen Einsätzen der Feuerwehren, welche mit diversen Wasseransammlungen oder umgestürzten Bäumen zu kämpfen hatten.
Besonders schwer traf es die Hegaugemeinde Mühlhausen. Hier kamen Massen an Wasser vom angrenzendem Mägdeberg angespült, welche binnen kürzester Zeit sich den Weg durch den Ort suchten und Geröll und Schlamm mit anschwemmte.
Sehr früh hatte die Feuerwehr Mühlhausen die Lage erkannt und über die Leitstelle Hilfe nachgefordert. Neben den umliegenden Wehren wurden auch das THW Singen und THW Radolfzell wie auch unser Baufachberater gegen 20:15 Uhr zur Unterstützung alarmiert. Im Laufe des Abends entwickelte sich die Lage soweit, dass man über die Warn-App NINA dringend davor warnte den Ort zu befahren. Mühlhausen wurde komplett abgeriegelt.
Unsere Aufgabe war es mit unseren Pumpen, Sandsäcken und Personal die Kräfte vor Ort zu unterstützen. So übernahmen wir von den weit über 100 anstehenden Aufträgen welche zum Abarbeiten. In verschiedenen Kellern drohte das Wasser die Elektroverteilung zu überschwemmen. Dies galt zu verhindern. Durch Aufbauen von Barrieren mit Sandsäcken konnten wir das Eindringende Wasser zurückhalten und so die Keller leer pumpen.
Auch schafften wir es mit Sandsäcken den Lauf des Wassers einzudämmen und so ein Ausbreiten in die Nebenstraßen zu verhindern.
Es dauerte nicht lange bis alle Helfer aufgrund der Wassermassen komplett durchnässt waren, aber das hinderte sie nicht an der Durchführung des Auftrags. Öfters mal das Wasser aus den Stiefeln leeren, die Handschuhe auswringen und weiter gehts.
Gegen 3:30 Uhr gab es für uns dann die erste größere Pause und auch etwas Warmes zu Essen, welches durch der DRK Öhningen zubereitet wurde.
Gegen 4:00 Uhr wurden weitere Einheiten aus dem Landkreis als Ablösung alarmiert. Es gab in dieser Nacht wohl keine Hilfsorganisation im Landkreis Konstanz welche keine Alarmierung hatte.
Um 5:30 Uhr, nachdem wir wieder in unserer Unterkunft in Singen angekommen sind, war dann für uns Einsatzende. Unseren MTW-ZTrp übergaben wir zur Weiterarbeit an den OV Tuttlingen.
Es war mit Sicherheit einer der größten Einsätze der vergangenen Jahre.
Im Einsatz waren:
OV Singen 3/3/15//21
Zugtrupp, Bergung und Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung
Baufachberater und Fachberater
4 Pumpen (Gesamtleistung ca. 3.000 l/min) und ca. 150 Sandsäcke.
Von Seiten THW waren in der Nacht noch das THW Radolfzell im Einsatz und THW Konstanz wurde alarmiert.
Die Einheiten des THW wurden dann abgelöst durch den OV Stockach, OV Tuttlingen und OV Donaueschingen.
Text: FG
Bilder: FG, PRG, CH